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Innere Curen



Innere Curen

Beata Solanger

Leseprobe aus Kapitel 3

Copyright beim Verlag



Joseph verzog angewidert das Gesicht. Bilder von wild tanzenden, teuflisch aussehenden Kreaturen störten seinen Schlaf. Das rhythmische Schlagen einer Trommel verstärkte die Eindrücke. Die Gerüche der Hölle stiegen ihm stechend in die Nase. Joseph zuckte mit dem Kopf, doch die Bilder und der Gestank wollten nicht weichen. Unruhig wälzte er sich auf seinem Kopfkissen hin und her. Es nutzte nichts. Unwillig schlug er die Augen auf und blickte in den Schlund Luzifers.
„Ach, Büdi!“ Joseph drehte sich mit einem Aufstöhnen vom offenen Maul seines Hundes weg, der ihn freundlich anhechelte und dabei mit seinem wedelnden Schwanz gegen Josephs Nachttisch klopfte.
„Ab heute kriegst du keine Kutteln mehr!“
Der junge Lafarche tätschelte seinem Tier den Kopf und tastete nach seiner Taschenuhr. Im schwachen Morgenlicht entzifferte er mühsam den Stundenzeiger. Mit einem resignierten Seufzer legte Joseph die Uhr zurück.
„Du weißt schon, dass ich früher um diese Zeit ins Bett gegangen bin.“
Büdi war wenig beeindruckt. Er stupste seinen Herrn an und drehte sich erwartungsvoll zur hohen Flügeltür, die durch mehrere Kratzspuren gelitten hatte.